Schwingarena für kommende Generationen
Innerhalb von wenigen Monaten ist aus einem alten Schützenhaus eine neue Schwinghalle geworden. Am Mittwoch durften die Jungschwinger erstmals am neuen Standort trainieren.
Markus Birchmeier, Präsident der Baukommission und einst selbst erfolgreicher Schwinger des Schwingklubs Zurzach, spricht vom «wichtigsten Meilenstein» in der Klubgeschichte des 87-jährigen Vereins. Während rund 50 Jahren war der Zurzibieter Schwingklub auf relativ engem Raum, aber dafür kostenlos, in der Turnhalle Bogen zu Hause, das ist ab sofort Geschichte. Am Mittwochabend ist der Verein für seine Wintertrainings 2020/2021 offiziell in die neue Schwinghalle eingezogen. Bot der alte Standort eine Schwingfläche von gut 70 Quadratmetern, punktet die neue Halle mit einer doppelt so grossen Schwingfläche. Ausserdem haben Eltern und Zuschauer am neuen Standort die Möglichkeit, die Trainings von einem mit Trennwand abgetrennten, aber mit Fenstern und Küche ausgestatteten Aufenthaltsraum aus mitzuverfolgen.
Die Einweihung des neuen Trainingslokals fand aufgrund von Corona lediglich im kleinen Rahmen statt, ein eigentliches Einweihungsfest wird hoffentlich im Frühling 2021 folgen. Angedacht ist ein zweitägiges Fest, in dessen Rahmen nicht nur die Schwinghalle eingeweiht wird, sondern auf der Wiese neben der Halle auch der nächstjährige «Schwinget im Zurzibiet» durchgeführt wird. Die Vorfreude des Schwingklubs ist jetzt schon gross.
In acht Monaten gebaut
Vom alten Schützenhaus der Döttinger Schützen ist nicht mehr viel geblieben. Klar, das Gebäude ist in seiner Grundstruktur immer noch das gleiche, nicht tragende Wände und Türen, die nicht mehr benötigt werden, wurden im grossen Stil zurückgebaut beziehungsweise zugemauert. Wo einst Doppelwarnerpulte, Schützenläger und Schützenstube waren, ist eine grosse, offene Halle entstanden. Der Treppenabgang ins Untergeschoss ist ebenfalls neu gestaltet worden, im Untergeschoss selbst sind zwei neue, separate Umkleidekabinen und Duschen entstanden. Auch die Beheizung des Gebäudes ist neu geplant worden, die Energiezufuhr ist nun über eine Erdsonde sichergestellt.
Zahlreiche Partner
Die Bilder der vergangenen Monate bringen es klar zum Ausdruck: Die neue Schwinghalle gibt es nur, weil Jungund Aktivschwinger des Schwingklubs, zusammen mit weiteren Klubmitgliedern, tatkräftig angepackt haben. Von den Kleinsten bis zu den Grössten, sie alle waren in den vergangenen Monaten während vielen Wochenenden im Schützenhaus und haben zuerst zurückgebaut und danach neu aufgebaut, was das Zeug hält. Allein mit den geleisteten 2500 Helferstunden und der Eigenleistung im Wert von rund 120 000 Franken wäre die neue Schwinghalle aber nicht gebaut worden. Notwendig war auch ein Kredit, den die 300 Mitglieder des Klubs vor über zwei Jahren gesprochen haben. Notwendig waren die Döttinger Schützen, die bereit waren, das Lokal aufzugeben und ein Döttinger Gemeinderat, der bereit war, die Liegenschaft im Baurecht auf 30 Jahre hinaus zur Verfügung zu stellen. Ebenfalls notwendig waren der Swisslos-Sportfonds des Kantons Aargau, der zusagte, das Projekt mit einem bei 250 000 Franken gedeckelten Beitrag zu unterstützen und zahlreiche Königs-, Eidgenoss- und Kranzpartner, die noch einmal einen Betrag von 250 000 Franken beisteuerten. Auch der Eidgenössische Schwingerverband und der Nordwestschweizerische Schwingerverband sprachen Unterstützungsbeiträge. Die definitive Abrechnung liegt noch nicht vor, insgesamt wurden nach Aussage von Markus Birchmeier aber zwischen 650 000 und 700 000 Franken verbaut für die neue Schwinghalle.